Unser Van

Sonntag, 21. Mai 2006, 11:46. Tag 35 der Reise.

In den letzten drei Wochen sind wir mit unserem in Sydney erstandenen Van schon über 2000 Kilometer gefahren und haben ihn in dieser Zeit auch ein bisschen gepimpt. Die wichtigsten Dinge, wie Lenkrad, Motor, Frontscheibe aber auch Matratze und Campingsachen waren alle schon vorhanden. Aber doch haben uns ein paar Annehmlichkeiten gefehlt, damit uns der Van für die nächsten Wochen ein schönes zu hause wird.
Dank zahlreicher Billigläden, die es in jeder Stadt gibt, haben wir jetzt unter anderem einen Kompass (der leider nicht immer funktioniert), einen Dosenhalter (sowohl für Coladosen als auch für den Morgenkaffee) und ein paar zusätzliche Lichtquellen (für dunkle Nächte auf entlegenen Parkplätzen).
Mit ein paar Tropfen Öl hat es Yaron dann noch geschafft, dass die Fenster beim runterleiern nicht mehr quietschen und die Seitentuer fast von allein ins Schloss fällt. Den Öldurst des Motors konnten wir leider noch nicht besänftigen.
Von Außen sieht der Wagen noch aus wieder jeder andere Mazda E2200, bis auf einen kleinen Aufkleber an der Heckschreibe der auf www.240days.de verweißt. Vielleicht bekommen wir das auch noch für die Seitenflächen eine Nummer größer hin.
Das Fahren auf der falschen, also linken Seite klappt eigentlich Problemlos. In den ersten Tagen kam es ein paar Mal vor, dass ich den Scheibenwischer beim Abbiegen betätigte (die Hebel für Blinker und Schreibenwischer sind vertauscht), aber auch das ist vorbei. Da hier noch ein wenig Verkehr auf den Strassen ist, braucht man keine Angst zu haben auf der rechten Seite zu fahren, vielmehr frage ich mich langsam auf welcher Seite man in Deutschland fährt. Alles Gewöhnungsache!
Mittlerweile haben wir auch unseren eigene Radiosender- 240days FM. Mit Hilfe eines kleinen Senders (der hier vollkommen legal ist), der mit dem MP3-Spieler verbunden ist, kann jetzt jeder im Umkreis von 10 Metern um den Bus unsere Musik auf 88,7 MHz empfangen. Manchmal machen wir aber auch das Radio aus und genießen die Landschaft, die an uns vorbei zieht. Teilweise ändert sich die Lanschaft aller 20 Kilometer vollkommen - beeindruckend.

BERND und YARON

Unbekannte Tiere

Sonntag, 21. Mai 2006, 11:31. Tag 35 der Reise.

Vielleicht hätte ich das Buch über die australische Tierwelt, welches bei meinen Eltern im Bücherregal liegt, noch einmal vor der Reise anschauen sollen (das hatte ich vor Jahren das letzte mal richtig durchgeblättert) oder doch die dämliche Kindertiersendung mit dem noch dämlicheren Moderator auf „RTL irgendwas“ gucken sollen. Auf jeden Fall bin ich jetzt mit Yaron auf ner großen Insel namens Australien, mit einer ganzen Menge von bekannten und noch mehr mir unbekannten Tierarten.
Das erste richtig große Känguru, welches übrigens schwarz war, haben wir heute während der Fahrt ein paar hundert Meter vor uns entdeckt. Natürlich wollte ich es gleich fotografieren. Also hieß es anhalten, Kamera nehmen und links auf eine kleine Böschung steigen. Keine fünf Meter von mir entfernt guckte es mich ganz doof an und war schon wieder über die Straße in einen kleinen Wald geflüchtet, wo ich es nur noch von größerer Entfernung aus fotografieren konnte. Nunja immerhin hatten wir Glück und es ist und nicht vors Auto gesprungen, was für beide Parteien nicht gut ausgegangen wäre. Leider haben wir keine Cowbar, die unseren Van vor größeren Schäden schützen könnte. Ein paar Kilometer weiter lag dann auch ein Kadaver im Straßenrand.
In den Blue Mountains hatten wir schon kleine Kängurus gesehen, so genannte Wallerroos. Nicht viel größer als ein Karnickel sprangen sie dort in den Wäldern um Jenola Caves herum und außer auf dem Weg dorthin, als eines neben dem Auto auftauchte und genauso schnell wieder verschwand, haben wir sie auch immer nur im Wald hüpfen gehört.
In der Gegend sind wir auch das erste Mal auf eine uns unbekannte Art gestoßen. Auch etwa karnickelgroße Tiere mit grauem Fell und schwarzem buschigen Schwanz, die sich vor allem in den Bäumen aufhalten. Uns gegenüber waren sie meist ganz zutraulich, aber untereinander haben wir sie schon Fauchen, aber sich auch gegenseitig jagen gesehen. Wie ich mittlerweile herausbekommen habe, sind es anscheinen Possums, die es hier fast überall hier gibt.
Koalas sind so eine Sache für sich. Wir haben mittlerweile die Behauptung aufgestellt, dass diese Spezies nur ein Werbegag ist oder, dass es nur noch welche in Zoos gibt. Trotz größter Anstrengung haben wir noch keins zu Gesicht bekommen. In vielen Gegenden steht aller ein bis zwei Kilometer ein Warnschild, oder ein Hinweis wen man anrufen soll, falls es zu einem Unfall mit den Tieren kommt. Wir glauben kaum noch dran einen Koala zu sehen. Auf der Suche in einem laut Reiseführer berühmten Koalagebiet, sind wir auf ganz was anderes gestoßen.
Ein Prachtexemplar von einer Spinne. Das Netz versperrte einen Waldweg und war ungelogen mindestens zwei Meter im Durchmesser groß. In der Mitte wartete die Handtellergrosse Spinne. Bis dahin wusste ich nicht, dass mir von so was leicht mulmig in der Magengegend werden kann! Wir haben dann gleich kehrt gemacht und haben die Koalasuche für den Tag abgebrochen. Von Ihren anderen giftigen Artgenossen wie Redbacks oder so, haben wir zum Glück auch noch nix mitbekommen.
Kommen wir zu angenehmeren Dingen, der Vögellei. Jeder Hobbyornitologe würde sich hier in Australien freuen. Von den bereits früher erwähnten laut schreienden Kakadus, riesigen Pelikanen oder kunterbunten anderen Vögeln ist alles dabei was das Herz begehrt. Einige Tiere wie Truthahn oder Möwe hat man schon mal selbst gesehen, gehört oder davon gelesen. Andere sind uns total unbekannt, deswegen haben wir teilweise selbst Namen gefunden. Nehmen wir doch mal den „Modemvogel“: Ein etwa Rabenschwarzer und –großer Vogel mit weißen Flecken. Sobald der den Schnabel aufmacht, hört man Geräusche, als wenn man sich mit einem alten Modem ins Internet einwählt. Wenn man das erste Mal von diesem Geräusch hier geweckt wird, schaut man sich nur noch komisch an!
Ein Haustier hatten wir auch schon, einen schwarzen Labrador. Auf einem Parkplatz in Port Stephens mussten wir abends unbedingt mit dem Hund spielen. Ein Herrschen war nicht auszumachen und zum Frühstücken sind wir am nächsten morgen auch fast nicht gekommen, da wir immer Stöckchen werfen mussten. Ebenfalls in Port Stephens haben wir eher rein zufällig auch Delphine gesehen.
Neben vielen Kühen, Schaffen und Pferden am Straßenrand, gibt’s auch noch von Mücken und ein paar Ameisen zu berichten. Die gibt’s in der Art, wie wir sie bis jetzt gesehen haben aber auch in Deutschland.
In Mitten von unbekannten Tieren grüßen

BERND und YARON

Blue Mountains

Freitag, 12. Mai 2006, 14:12. Tag 26 der Reise.

Nach ein paar Tagen sind wir aus den Blue Mountains zurueck. Es war leider etwas kalt da hier bekanntlich Herbst ist und die Gegend auf ueber 1000 Meter liegt. Die Gegend ist recht schoen, von Abhaengen uber hunderte von Metern, Wasserfaellen, Eukalyptuswaeldern die wie Regenwaelder wirken, Hoehlensystemen und auch ne Menge Strassen ist hier alles vorhanden. Ein paar Bilder fuer den Anfang gibts in den Bildergalerien. Mehr Infos spaeter! Morgen gehts dann an der Ostkueste gen Norden.

BERND und YARON

Autokauf

Dienstag, 9. Mai 2006, 4:01. Tag 23 der Reise.

Erstmal vornweg: Ok, Ihr habt alle Recht, es sind wohl eher Flughunde! Aber den Spruch “Das ist Fledermausland!” musste ich trotzdem zitieren :o)

Gestern haben wir den Autokauf endlich perfekt gemacht. Kerstin und Volker haben das “Buesschen” in unsere Obhut gegeben. Der grosse Kleine ist ein Mazda E2200 mit einem 2.2l Dieselmotor. Und er sucht jetzt einen tollen neuen Namen!! Habt Ihr vielleicht eine Idee?

In ein paar Minuten wollen wir das kuehler werdende aber immer toll sonnige Sydney verlassen und uns in Richtung Blue Mountains begeben, wo es leider noch kaelter ist. Hoechst- 12, Tiefsttemperatur 0 Grad. Mal sehen ob wir da ueberhaupt im Bus schlafen wollen, oder uns doch unser Kanga House mit der tollen Aussicht aus dem Toilettenfenster zurueck wuenschen…

LG
Yaron und der Berndi

Stadtwanderung

Sonntag, 7. Mai 2006, 13:53. Tag 21 der Reise.

Gestern haben wir uns endlich fuer ein Auto entschieden. Ich weiss nicht, ob es wirklich so kompliziert ist, oder ob wir es uns besonders schwer gemacht haben. Da sind erstmal die verschiedenen Autotypen, die in Frage kommen:

Da waeren zuerst einmal die Station-Wagons. Dabei handelt es sich um groessere Kombis, die aber manchmal ein bisschen an Leichenwagen erinnern. Desweiteren gibt es noch die Panel Vans (Kleinbus als Lieferwagen), die Person Movers (Kleinbus mit Sitzen) und die Allrad-Offroader. Alle haben sie ihre Vorteile (niedriger Spritverbrauch, grosser Stauraum, viele Sitzplaetze fuer Mitfahrer bzw. Gelaendetauglichkeit) und die Entscheidung faellt schwer.

Zuletzt waren grosser Stauraum und Gelaendetauglichkeit im Rennen. Leider ist es aber nicht gerade einfach einen bezahlbaren Gelaendewagen in gutem Zustand zu bekommen. Hier in unserem Hostel wollen zwei ihren Mitsubishi Pajero verkaufen. Am Freitag haben die zwei uns ganz schoen den Mund waessrig gemacht, als sie von ihren Wuesten-Tracks erzaehlt haben. Aber fuenftausend Dollar fuer einen Allrader, der angeblich ueberhaupt keinen Oelverbauch hat, dafuer aber jeden Morgen eine kleine Oelpfuetze untendrunter hat, ist dann doch kein Angebot.

Die beiden Wuestenkunden sind uebrigens deutsch, so wie ca. 1/3 der Hostelkundschaft. Die, deren Auto wir jetzt kaufen, sind ebenfalls aus D. Vier Oestereichern sind wir auch schon bei der Autosuche begegnet. Die ersten zwei Minuten spricht man immer englisch, bis dann die einen mitbekommen, wie sich die anderen untereinander auf deutsch unterhalten. ;-)

Im Nachbarzimmer spielt gerade jemand Gitarre und ein paar singen dazu - Radiohead - toll! :-) Morgen kann ich mir auch endlich eine Gitarre kaufen, dann haben wir ein Auto!

Die Autopreise hier sind uebrigens reine Phantasiepreise. Alle alten Autos, die sich als Backpackerautos eignen, werden fuer AUD 2500-6000 angeboten. Dabei sind sie 12-35 Jahre alt, haben 170-450 Tsd km runter, bringen einige Oellecks mit, aber auch Matratze, Kocher, Kisten, Karten etc.. Der Kaufpreis ist meines Erachtens trotzdem nicht gerechtfertigt. Es handelt sich dabei eher um eine Abloesegebuehr, die man beim Verkauf einfach auch wieder verlangt. Viel verhandeln geht meistens nicht. Gute Geschaefte lassen sich hoechstens kurz bevor die Verkaeufer abreisen muessen machen. Doch die mit den besseren Autos denken auch so weit, dass sie sich vier Wochen Zeit zum Verkauf lassen.

Gestern haben wir uns also nun fuer ein Auto entschieden. Kerstin und Volker wollen naemlich ihr “Buesschen” verkaufen, da sie jetzt fuer vier Wochen in eine WG eingezogen sind und bis zu ihrer Abreise hier in Sydney arbeiten. Gestern haben wir erstmal eine kleine Anzahlung gemacht und morgen erledigen wir den ganzen Papierkram mit Versicherung und so weiter. Danach gehoert er uns :) Das Buesschen ist ein Mazda E2200, ein 2,2l Diesel. Wenn wir ihn dann haben kommen auch ganz schnell ein paar Bilder :)

Danach sind wir gestern noch den gesamten Nachmittag durch die Stadt gewandert, die in den letzten Tagen doch ein bisschen langweilig geworden ist. Zuerst sind wir von der Central Station an Chinatown vorbei zum Darling Harbour gelaufen. Dabei gab es nicht viel neues zu entdecken. Doch auf dem Heimweg lauerte noch eine Erkenntnis auf uns. Wir entschieden uns, durch den Botanic Garden zu wandern…

Die ersten gefiederten Schreihaelse, die uns begegneten waren alte Bekannte - einige Moeven, dann diese grossen weissen Viecher mit den langen schwarzen Schnaebeln und die lautesten der Schreihaelse: Kakadus. Huebsche Voegel, mit dem lustigen Irokesen auf dem Kopf, aber ein echt seltengraessliches Gekraechze, was sie da von sich geben. ;-) Doch als wir nach weiterem Federvieh Ausschau halten, entdecken wir das wahre Gesicht des Botanic Gardens: es ist Fledermausland!! Wie ueberdimensionale Birnen haengen sie an den Baeumen, und das auch in wirklich beachtlicher Stueckzahl! Sieht echt gruselig aus. Auf den Bilder erkennt man leider nicht wie GROSS die sind. Eine gefuehlte Spannweite von 50 cm ist es aber auf jeden Fall. Wir haben uns dann beeilt, um da weg zu kommen, bevor es richtig dunkel wurde ;-)

Spinnen und Schlangen haben wir uebrigens noch nicht gesehen. Natuerlich auch keine Krokos. Sonst nur ein paar kleine Eidechsen. Aber es ist lustig solchem exotischen Getier in einer sonst so europaeisch normal wirkenden Grosstadt zu begegnen. :-)

Es gruessen

der Yaron und der Berndi

PS: viele neue Fotos von Sydney und uns gibt es ab hier

Videos und Bilder!

Donnerstag, 4. Mai 2006, 4:10. Tag 18 der Reise.

Die ersten haben ja schon die Sydneybilder gefunden - Jetzt haben wir noch drei Videos in den Galerien versteckt. Wer sie findet, darf sie runterladen :o)

Wir freuen uns auf eure Kommentare!

BERND und YARON

Und ich nahm mir meine Zeit, um Z-e-n-i-t zu buchstabieren. (Tomte)