Stadtwanderung
Gestern haben wir uns endlich fuer ein Auto entschieden. Ich weiss nicht, ob es wirklich so kompliziert ist, oder ob wir es uns besonders schwer gemacht haben. Da sind erstmal die verschiedenen Autotypen, die in Frage kommen:
Da waeren zuerst einmal die Station-Wagons. Dabei handelt es sich um groessere Kombis, die aber manchmal ein bisschen an Leichenwagen erinnern. Desweiteren gibt es noch die Panel Vans (Kleinbus als Lieferwagen), die Person Movers (Kleinbus mit Sitzen) und die Allrad-Offroader. Alle haben sie ihre Vorteile (niedriger Spritverbrauch, grosser Stauraum, viele Sitzplaetze fuer Mitfahrer bzw. Gelaendetauglichkeit) und die Entscheidung faellt schwer.
Zuletzt waren grosser Stauraum und Gelaendetauglichkeit im Rennen. Leider ist es aber nicht gerade einfach einen bezahlbaren Gelaendewagen in gutem Zustand zu bekommen. Hier in unserem Hostel wollen zwei ihren Mitsubishi Pajero verkaufen. Am Freitag haben die zwei uns ganz schoen den Mund waessrig gemacht, als sie von ihren Wuesten-Tracks erzaehlt haben. Aber fuenftausend Dollar fuer einen Allrader, der angeblich ueberhaupt keinen Oelverbauch hat, dafuer aber jeden Morgen eine kleine Oelpfuetze untendrunter hat, ist dann doch kein Angebot.
Die beiden Wuestenkunden sind uebrigens deutsch, so wie ca. 1/3 der Hostelkundschaft. Die, deren Auto wir jetzt kaufen, sind ebenfalls aus D. Vier Oestereichern sind wir auch schon bei der Autosuche begegnet. Die ersten zwei Minuten spricht man immer englisch, bis dann die einen mitbekommen, wie sich die anderen untereinander auf deutsch unterhalten. ;-)
Im Nachbarzimmer spielt gerade jemand Gitarre und ein paar singen dazu - Radiohead - toll! :-) Morgen kann ich mir auch endlich eine Gitarre kaufen, dann haben wir ein Auto!
Die Autopreise hier sind uebrigens reine Phantasiepreise. Alle alten Autos, die sich als Backpackerautos eignen, werden fuer AUD 2500-6000 angeboten. Dabei sind sie 12-35 Jahre alt, haben 170-450 Tsd km runter, bringen einige Oellecks mit, aber auch Matratze, Kocher, Kisten, Karten etc.. Der Kaufpreis ist meines Erachtens trotzdem nicht gerechtfertigt. Es handelt sich dabei eher um eine Abloesegebuehr, die man beim Verkauf einfach auch wieder verlangt. Viel verhandeln geht meistens nicht. Gute Geschaefte lassen sich hoechstens kurz bevor die Verkaeufer abreisen muessen machen. Doch die mit den besseren Autos denken auch so weit, dass sie sich vier Wochen Zeit zum Verkauf lassen.
Gestern haben wir uns also nun fuer ein Auto entschieden. Kerstin und Volker wollen naemlich ihr “Buesschen” verkaufen, da sie jetzt fuer vier Wochen in eine WG eingezogen sind und bis zu ihrer Abreise hier in Sydney arbeiten. Gestern haben wir erstmal eine kleine Anzahlung gemacht und morgen erledigen wir den ganzen Papierkram mit Versicherung und so weiter. Danach gehoert er uns :) Das Buesschen ist ein Mazda E2200, ein 2,2l Diesel. Wenn wir ihn dann haben kommen auch ganz schnell ein paar Bilder :)
Danach sind wir gestern noch den gesamten Nachmittag durch die Stadt gewandert, die in den letzten Tagen doch ein bisschen langweilig geworden ist. Zuerst sind wir von der Central Station an Chinatown vorbei zum Darling Harbour gelaufen. Dabei gab es nicht viel neues zu entdecken. Doch auf dem Heimweg lauerte noch eine Erkenntnis auf uns. Wir entschieden uns, durch den Botanic Garden zu wandern…
Die ersten gefiederten Schreihaelse, die uns begegneten waren alte Bekannte - einige Moeven, dann diese grossen weissen Viecher mit den langen schwarzen Schnaebeln und die lautesten der Schreihaelse: Kakadus. Huebsche Voegel, mit dem lustigen Irokesen auf dem Kopf, aber ein echt seltengraessliches Gekraechze, was sie da von sich geben. ;-) Doch als wir nach weiterem Federvieh Ausschau halten, entdecken wir das wahre Gesicht des Botanic Gardens: es ist Fledermausland!! Wie ueberdimensionale Birnen haengen sie an den Baeumen, und das auch in wirklich beachtlicher Stueckzahl! Sieht echt gruselig aus. Auf den Bilder erkennt man leider nicht wie GROSS die sind. Eine gefuehlte Spannweite von 50 cm ist es aber auf jeden Fall. Wir haben uns dann beeilt, um da weg zu kommen, bevor es richtig dunkel wurde ;-)
Spinnen und Schlangen haben wir uebrigens noch nicht gesehen. Natuerlich auch keine Krokos. Sonst nur ein paar kleine Eidechsen. Aber es ist lustig solchem exotischen Getier in einer sonst so europaeisch normal wirkenden Grosstadt zu begegnen. :-)
Es gruessen
der Yaron und der Berndi
PS: viele neue Fotos von Sydney und uns gibt es ab hier