Freitag, 3. November 2006, 10:31. Tag 201 der Reise.
Also ich glaube, mir wuerde eine Kreuzfahrt nicht gefallen. Ok, das fette Schiff da in Sydney stehen zu sehen, war schon toll! Aber dieses ewige Geschaukel? Wir sind jedenfalls gestern von der neuseelaendischen Sued- auf die Nordinsel uebergesetzt. (Oder “haben uebergesetzt?”) Und in der zu ueberqueerenden Cook Strait hat es schon schoen regelmaessig geschaukelt.
Heute haben wir uns hier in Wellington, der Hauptstadt, das Landesmuseum Te Papa angeschaut. “Papa” steht uebrigens fuer die Mutter Erde. Papa - Mutter. Versteh ich nicht, bin aber auch kein Maori. Denen geht es uebrigens im Vergleich zu den australischen Ureinwohnern richtig gut! Also normal halt. Die fallen gar nicht auf so auf der Strasse. Das war nun in Australien echt nicht schoen, dass der Grossteil der “Penner” Aboriginies waren.
Neuseeland hat Australien sowieso einiges voraus: Es haengt nicht vor jedem zehnten Haus ein dickes gelbes “Ray White”-Schild, das darauf hinweist, dass eben dieses Haus zum Verkauf steht. Sowas kann unheimlich nerven. Naja und dann ist in Neuseeland der Alkohol billiger und den gibt es auch im normalen Supermarkt (nicht im speziellen “Bottle Shop”) zu kaufen. Nicht, dass wir das tun wuerden ;) Und dann gibt es hier auch jede Menge zutrauliches Getier - zum Beispiel Enten!Wo wir gerade bei diesen Vergleichen sind, gleich mal noch die Nachteile Neuseelands: Erstmal ist es einfach nur kalt. Wenn es nicht regnet, ist es kalt und viel Wind. Und eigentlich ist doch jetzt langsam Sommer! Ich finde, wenn die vielen Deutschen, die schon mal hier waren, ach so sehr von diesem Wanderparadies schwaermen, sollten sie doch wenigstens dazusagen, dass man hier Regenjacke, -hose und Gummistiefel braucht, oder aber jede Menge Glueck. Noch so eine unangenehme Sache sind die Sandfliegen. Das sind so niedliche kleine Fliegen, die sich ganz lautlos irgendwo auf ein Stueck haut setzen und dort kraeftig zubeissen. Was bleibt, ist so etwas wie ein Mueckenstich, nur dass es noch kraeftiger juckt. Und in manchen Ecken gibt es von diesen Tieren jede Menge! Bin ich doch mal ohne Socken in Badelatschen zum Duschen gegangen. Seitdem sehen meine Fuesse aus wie Teenagergesichter ;)
Da wir nun jede Menge gejammert haben und jedem zweiten gesagt haben, dass uns ein Buerojob (vlt mit Internet? :)) momentan lieber waere, als dieses Zigeunerleben, muss auch mal gesagt werden, dass es natuerlich alles nicht soo schlimm ist. Wir haben fuer jeden von uns eine Biersorte gefunden und die letzten Tage scheint immer die Sonne! Wenn wir es jetzt noch auf die Reihe bekommen, dass die auch dort scheint, wo man Wandern gehen kann, ist das dann schon regelrecht gut. Ausserdem freuen wir uns auf das Zusammentreffen mit Dirk und das gemeinsame, totale Versagen unserer nicht vorhandenen Spanischkenntnisse in Santiago. Doch bis dahin ist ja noch etwas Zeit…