Archiv für die Kategorie 'Neuseeland'


CY NZ

Dienstag, 14. November 2006, 0:59. Tag 212 der Reise.

Heute geht es also los. Fuer uns beginnt der Weg nach hause mit nem kleinen Umweg ueber Chile und Argentinien. Dirk wird quasi als Vorbote aus der Heimat mit uns die fuenf Wochen dort verbringen. So richtig Spanisch koennen wir nicht, bis auf zwei, drei Standardfloskeln, es wird also ein richtiges Abenteuer ;)

Der Flug nach Santiago hat noch ne Besonderheit: Wir fliegen heut hier in Auckland 17.25 Uhr IOrtszeit los und kommen heut noch an -obwohl wir 12 Stunden fliegen werden - und zwar um 12.45 Uhr. Wir kommen also eher an, als wir abfliegen. Es lebe die Datumsgrenze!

bis bald

der BERND

der etwas andere Klamottentausch

Montag, 13. November 2006, 8:40. Tag 211 der Reise.

In den letzten sieben Monaten hab ich mich richtig an meine schwarze Kaputzenjacke gewoehnt. Auch wenn Yaron meint, sie sieht recht neustaedtisch aus und das waere normalerweise gar nicht mein Stil, ist sie mir an Herz gewachsen. Der einzige richtige Pullover den ich quasi mit habe und auch die Kaputze zierte immer wieder meinen Kopf - eigentlich auch nicht mein Ding. Naja seit drei Tagen ist das gute Stueck verschwunden. Ich kann sie weder im Campervan liegen gelassen haben, noch in der Hostelkueche oder sonstwo. Wahrscheinlich hat sie jemand aus unserem Zimmer aus Versehen mit eingepackt. Jetzt muss ich also die letzten fuenf Woche ohne auskommen.

Dafuer haben uns zwei Maedls - ?wieder aus Versehen?- einen BH Groesse 80B dagelassen, als sie die Tage abgehauen sind. Hmm naja passt mir nicht ganz und ist nicht wirklich mein Stil, weder neustaedtisch noch berndsch. Diesen Quasiklamottentausch mach ich nicht mit! Der BH liegt jetzt in der Ecke des Dorms und sucht nen neuen Besitzer. Ich schau mich wohl erst mal nach ner neuen Jacke um.

bis denne

der BERND

P.S.: Morgen fliegen wir nach Santiago. Meine kurze Zusammenfassung Neuseelands: schoenes Land, aber doch ein bissl ueberbewertet - liegt eben von Deutschland aus nicht gerade um die Ecke, Punkte: 8 von 10

P.S.: Was ich in drei Jahren nicht in Deutschland geschafft habe, ging hier dann endlich. Habe hier einen guten Freund aus Bundzeiten mal wieder getroffen, der hier zur Zeit ein Praktikum macht. Gruesse an Daniel!

Starschlachthof

Sonntag, 12. November 2006, 12:40. Tag 210 der Reise.

Na was fuer ein Titel ist mir hier wieder eingefallen?!! Macht neugierig, oder? *selbstaufdieSchulterklopf* ;-)

Ich habe gerade bei last.fm eine neue (?) Funktion ausprobiert: der Konzertkalender Deiner Umgebung. Ich hab mal gelogen und Dresden eingegeben. Und was muss ich da lesen? So einige tolle Konzerte diesen Monat! Bin ja froh, dass ich nur diesen Monat sehe. Aber da kommen jedenfalls (oder waren schon da): Sophia, die Mediengruppe Telekommander und der Maximilian Hecker. Die We Are Scientists wuerde ich mir ja auch mal zur Probe anhoeren. Hab nur gutes gelesen. Und dann ist da noch der grosse Nick Cave, um den ich mich bisher immer gedrueckt habe. Wuerde mir der gefallen?

PS: Starschlachthof ist nur eine freche Kombination aus “StarClub” und “Alter Schlachthof” :o)

PPS: Tocotronic singt gerade fuer mich:

Ich moechte alle meine Freunde sehen.
Ich bin erst wach, wenn sie schon schlafen gehen.
Und ich weiss nicht genau, ob es so etwas gibt
und ob es an der Zeitumstellung liegt.

Jup, liegt es! Aber ab Dienstag sind es, glaub ich, nur noch 8 statt 12 Stunden Differenz.

in Auckland angekommen

Samstag, 11. November 2006, 15:55. Tag 209 der Reise.

Aus dem Besuch Hibbitons wurde dann leider doch nix. Die Filmkulisse liegt wohl auf einem Privatgelaende und ist nur mit einer 50 Dollarfuehrung zu besichtigen. Klar - wir hatten probiert den Ort des Geschehens selber noch zu finden, aber von der Strasse aus war nix zu sehen.

Ganz und gar kostenlos dagegen war fuer uns der Besuch des Hotwaterbeaches. Sogar das Ausleihen einer Schaufel konnten wir uns sparen, da das Loechergraben schon andere fuer uns uebernommen haben. Neben uns genossen noch ne ganze Menge anderer Leute die Vorzuege eines natuerlich beheizten Strandes. Zu tief graben durfte man aber nicht, weil der Sand kochend heiss war, zumindest an einigen Stellen.

Die letzte Nacht im Camper war ausnahmsweise mal sternenklar, ganz im Gegensatz zum sonstigen neuseelaendischen Wetter. Wie schon in den letzten Wochen regnete es hier fast jeden Tag. Auch in der letzten Nacht mussten wir feststellen, dass einige andere Mitcamper das ungeschriebene Gesetz der Erstinbesitznahme nicht kennen. Es gab immer wieder Leute, die sich auf den von uns schon in Beschlag genommenen Platz gestellt haben. Dabei ist doch das Land so gross und unbewohnt!

Naja mittlerweile ist es nicht mehr so schlimm, da wir seit Donnerstag in Auckland - der groessten neueseelaendischen Stadt - sind, den Van abgegeben haben und ab jetzt nur noch im Hostel schlafen. Wie schon im letzten Hostel in Christchurch, bevoelkern auch hier ein paar Spatzen die Kueche. Ich weiss nur nicht genau, ob das hier zur Standardaustattung gehoert - unserer Reisefuehrer hat zumindest nix davon geschrieben!

bis denne

der BERND

Fliegen und Vulkane

Dienstag, 7. November 2006, 4:47. Tag 205 der Reise.
Mittelteil der Nordinsel

Gestern auf dem Campingplatz in Rotorua fuehlte ich mich fast schon wie in Dresden: Tausende kleiner Fliegen belagerten die Fenster und Waende, ueberall da wo Licht an war. Das gleiche Erlebnis gab’s auch im Wohnheim in Dresden jeden Sommer. Die Viecher fliegen zum Licht und sammeln sich besonders an Deckenecken. Los bekommt man sie nicht, es helfen nur Fliegengitter an den Fenstern und so schnell wie moeglich die Tueren zu zumachen. Ich hab nie rausbekommen wo diese Plage in Dresden her kommt, hier werden sie Lake Flys genannt und kommen wahrscheinlich vom Lake Rotorua.

Eher postiv war dann ein anderer Sevice vor Ort: da die ganze Region nur so mit Vulkanen und thermischen Quellen uebersaet ist, konnten wir gestern Abend im schoen warmen Thermalwasserpool entspannen. Hier dampft es wirklich aus fast jeder Ecke und blubbernder Matsch gehoert hier wohl genauso dazu wie die komische Vogelwelt.

Heute gehts noch Richtung Hobbithausen und am Freitag sind wir dann spatestens in Auckland.

bis die Tage

der BERND

Eine Seefahrt, die ist lustig

Freitag, 3. November 2006, 10:31. Tag 201 der Reise.

Also ich glaube, mir wuerde eine Kreuzfahrt nicht gefallen. Ok, das fette Schiff da in Sydney stehen zu sehen, war schon toll! Aber dieses ewige Geschaukel? Wir sind jedenfalls gestern von der neuseelaendischen Sued- auf die Nordinsel uebergesetzt. (Oder “haben uebergesetzt?”) Und in der zu ueberqueerenden Cook Strait hat es schon schoen regelmaessig geschaukelt.
Heute haben wir uns hier in Wellington, der Hauptstadt, das Landesmuseum Te Papa angeschaut. “Papa” steht uebrigens fuer die Mutter Erde. Papa - Mutter. Versteh ich nicht, bin aber auch kein Maori. Denen geht es uebrigens im Vergleich zu den australischen Ureinwohnern richtig gut! Also normal halt. Die fallen gar nicht auf so auf der Strasse. Das war nun in Australien echt nicht schoen, dass der Grossteil der “Penner” Aboriginies waren.

Wellington

Neuseeland hat Australien sowieso einiges voraus: Es haengt nicht vor jedem zehnten Haus ein dickes gelbes “Ray White”-Schild, das darauf hinweist, dass eben dieses Haus zum Verkauf steht. Sowas kann unheimlich nerven. Naja und dann ist in Neuseeland der Alkohol billiger und den gibt es auch im normalen Supermarkt (nicht im speziellen “Bottle Shop”) zu kaufen. Nicht, dass wir das tun wuerden ;) Und dann gibt es hier auch jede Menge zutrauliches Getier - zum Beispiel Enten!Wo wir gerade bei diesen Vergleichen sind, gleich mal noch die Nachteile Neuseelands: Erstmal ist es einfach nur kalt. Wenn es nicht regnet, ist es kalt und viel Wind. Und eigentlich ist doch jetzt langsam Sommer! Ich finde, wenn die vielen Deutschen, die schon mal hier waren, ach so sehr von diesem Wanderparadies schwaermen, sollten sie doch wenigstens dazusagen, dass man hier Regenjacke, -hose und Gummistiefel braucht, oder aber jede Menge Glueck. Noch so eine unangenehme Sache sind die Sandfliegen. Das sind so niedliche kleine Fliegen, die sich ganz lautlos irgendwo auf ein Stueck haut setzen und dort kraeftig zubeissen. Was bleibt, ist so etwas wie ein Mueckenstich, nur dass es noch kraeftiger juckt. Und in manchen Ecken gibt es von diesen Tieren jede Menge! Bin ich doch mal ohne Socken in Badelatschen zum Duschen gegangen. Seitdem sehen meine Fuesse aus wie Teenagergesichter ;)

Da wir nun jede Menge gejammert haben und jedem zweiten gesagt haben, dass uns ein Buerojob (vlt mit Internet? :)) momentan lieber waere, als dieses Zigeunerleben, muss auch mal gesagt werden, dass es natuerlich alles nicht soo schlimm ist. Wir haben fuer jeden von uns eine Biersorte gefunden und die letzten Tage scheint immer die Sonne! Wenn wir es jetzt noch auf die Reihe bekommen, dass die auch dort scheint, wo man Wandern gehen kann, ist das dann schon regelrecht gut. Ausserdem freuen wir uns auf das Zusammentreffen mit Dirk und das gemeinsame, totale Versagen unserer nicht vorhandenen Spanischkenntnisse in Santiago. Doch bis dahin ist ja noch etwas Zeit…

...war der Tag, an dem wir wussten, die Dinge, die wir sehen, und die Dinge, die wir wollen, sind zwei Paar Schuhe. (Kettcar)