Voll Digital

Samstag, 25. November 2006, 1:13. Tag 223 der Reise.

Seitdem Dirk da ist, brauche ich meine kleine Sony Digicam gar nicht mehr auspacken - das letzte Foto habe ich damit vor Wochen auf der Suedinsel in Neuseeland gemacht. Dafuer knipsen Dirk und Yaron mit ihren Spiegelreflexkameras um die Wette. Ab und zu kann ich dann aber noch meinen Camcorder rausholen und bewegte Bilder machen.

IMG_4548.JPGNur in Valpo waren wir anfangs etwas vorsichtig ueberhaupt Fotos zu machen und die Kamera zu zeigen, obwohl die Stadt ne ganze Menge Motive bietet. Direkt am Meer, mit unzaehligen kleinen Gassen in den Bergen gelegen, vielen bunten Haeusern und dutzenden von Motiven hinter jeder Kurve. In allen Reisefuehrern liesst man davon, dass an jeder Ecke Banditos nur so auf Touristen warten um die Habseligkeiten zu entwenden. Auch eine Frau im Supermarkt und zwei Omas in einem Park versuchten uns klar zu machen, dass wir in Valpo besonders aufpassen sollten. Ein paar andere Deutsche, die schon laenger da waren, meinten es sei alles kein Problem.

Nach anfaenglichem Zoegern sind wir dann also doch mit den Kameras durch die Stadt gelaufen, mit den Aufzuegen gefahren und haben uns die Stadt von oben angeschaut. Von Dieben haben wir nichts gesehen, dafuer haben wir ne ganze Menge Fotos gemacht.

Seit gestern sind wir in Pucon -700 km suedlich von Santiago-, eine Stadt die eher wie ein Skidorf in Europa wirkt - viel Haeuser aus Holz, sehr aufgeraeumt und sauber. Um auch endlich ein bissl mehr von der Natur zu sehen, als die kurzen Blicke aus Bus und Bahn, werden wir morgen den oertlichen Vulkan erklimmen.

Meine Sony werde ich aber gar nicht erst mitnehmen, da die beiden Anderen ihre Kameras auf jeden Fall mit nehmen werden, da brauche ich ja nicht so viel zu schleppen.
bis denne

BERND

Freundlichkeit

Donnerstag, 23. November 2006, 0:14. Tag 221 der Reise.

Ueberall hier wird man mit offenen Armen empfangen. Der Besitzer des Gaestehauses in Valpo hat uns mit “mein Haus ist euer Haus” empfangen. Hier in Chillan wohnen wir eigentlich in einem Hostel, es ist aber mehr eine Pension und unser Zimmer ist direkt in der Wohnung der Familie. Das Fruehstueck macht uns die Oma und der Haushund wird immer zutraulicher.

Nachdem wir Valpo ueberlebt haben und noch alle Sachen bei uns haben - jeder hat uns vor Banditos und Dieben gewarnt - sind wir 500 km in den Sueden gefahren und haben gleich unsere Gitarre im Zug vergessen. Heut frueh hat man uns schon fast im Bahnhof erwartet. Wie ueberall waren die Leute sehr nett und hilfsbereit.

Unser Spanisch wird von Tag zu Tag besser, zumindest koennen wir ohne grosse Probleme etwas zu essen bestellen. Nur das mit dem Verstehen der Leute klappt noch nicht richtig. Meist sprechen sie zu schnell, auch wenn man noch mal nachfragt. Nur die Leute auf der Strasse schauen uns immer an. Liegt es daran, dass wir relativ gross sind, an unseren Klamotten oder dass ich blond bin? Vor allem die Schuelerinnen starren uns hinterher. Oft wird getuschelt und gelacht. Naja man gewoehnt sich mit der Zeit dran.

Gruesse aus Chillan
BERND

Do not throw toilet paper in the W.C.

Samstag, 18. November 2006, 21:39. Tag 216 der Reise.

Morgen fahren wir nun schon nach Valparaiso. Irgendwie vergeht die Zeit jetzt zu dritt noch schneller. ¿Welche Eindruecke bleiben von Santiago? Man spricht Spanisch. ¿Deutsch? Der eine Schweizer, der uns durch die Speisekarte im Restaurant am Fischmarkt gefuehrt hat. ¿Englisch? Die Leute an der Rezeption unseres Hostels. Die anderen koennen wohl nur Spanisch. Ein Glueck wir haben drei unterschiedliche Sprachfuehrer. Also Buecher, keine Chilenen oder so. Und Dirk scheisst auf deutsche Texte. ;-)

Was uns als erstes auffiel ist, dass es jeeeeede Menge Busse gibt. Auf der Alameda, einer grossen Einfallstrasse, in deren Naehe sich unser Hostel befindet, fahren tagsueber durchgaengig ca. 15 Busse pro Minute pro Richtung. Irre, was da abgeht! Dann sie hier Waende oftmals bunt gestrichen, die Leute tragen aber ganz viel schwarz und weiss. Die Haeuser darf man aber nicht zu lange anschauen, da hier die Fusswege jede Menge boeser Stolperfallen verbergen. ¡Es ist aber sehr sauber! Es gibt auch ueberall jemanden mit Schaufel und Besen.

Dann gibt es noch jede Menge freilaufende Hunde auf den Strassen. Und die sehen meistens ganz sauber und gesund aus! Sie werden auch oefters von den Passanten gefuettert.

Sehr befremdlich ist allerdings, dass man nahezu ueberall gebeten wird, das Toilettenpapier nicht in die Toilette zu werfen. Dafuer gibts nen Muelleimer. Toll, nicht? Naja in unserem Hostel wird man jedenfalls auf englisch (und mE auch auf spanisch) darum gebeten, in der Toilette nicht mit Toilettenpapier zu werfen. Kein Problem :o)

Ach und eins noch: ¡Ja, sie sind wirklich lockerer und lustiger, die Suedamerikaner, und es ist auch alles ein Stueckchen bunter hier! Und ich mag die ¿? und die ¡!, ¿merkt man´s? :)

Santiago

Donnerstag, 16. November 2006, 8:12. Tag 214 der Reise.

Was man heutzutage fuer ein paar Euro haben kann, ist schon erstaunlich:

Lan Chile hat es mit ihrem Airbus A340-300 nicht nur fertig gebracht, dass wir vorm Abflug in Neuseeland schon angekommen sind, sondern auch noch, dass unser 14.11.2006 ganze 39 Stunden lang war, wir waehrenddessen vier mehr oder weniger gute Kinofilme sehen konnten, einige Colawhiskey getrunken haben und dabei noch die Antarktis von oben sehen konnten, naja es war dunkel - viel haben wir nicht gesehen!
Genau - wir sind endlich in Santiago, Dirk ist gestern auch gut gelandet und jetzt erkunden wir in den letzten fuenf Wochen unserer Weltreise Chile und Argentinien.

Bis denne

der BERND

CY NZ

Dienstag, 14. November 2006, 0:59. Tag 212 der Reise.

Heute geht es also los. Fuer uns beginnt der Weg nach hause mit nem kleinen Umweg ueber Chile und Argentinien. Dirk wird quasi als Vorbote aus der Heimat mit uns die fuenf Wochen dort verbringen. So richtig Spanisch koennen wir nicht, bis auf zwei, drei Standardfloskeln, es wird also ein richtiges Abenteuer ;)

Der Flug nach Santiago hat noch ne Besonderheit: Wir fliegen heut hier in Auckland 17.25 Uhr IOrtszeit los und kommen heut noch an -obwohl wir 12 Stunden fliegen werden - und zwar um 12.45 Uhr. Wir kommen also eher an, als wir abfliegen. Es lebe die Datumsgrenze!

bis bald

der BERND

der etwas andere Klamottentausch

Montag, 13. November 2006, 8:40. Tag 211 der Reise.

In den letzten sieben Monaten hab ich mich richtig an meine schwarze Kaputzenjacke gewoehnt. Auch wenn Yaron meint, sie sieht recht neustaedtisch aus und das waere normalerweise gar nicht mein Stil, ist sie mir an Herz gewachsen. Der einzige richtige Pullover den ich quasi mit habe und auch die Kaputze zierte immer wieder meinen Kopf - eigentlich auch nicht mein Ding. Naja seit drei Tagen ist das gute Stueck verschwunden. Ich kann sie weder im Campervan liegen gelassen haben, noch in der Hostelkueche oder sonstwo. Wahrscheinlich hat sie jemand aus unserem Zimmer aus Versehen mit eingepackt. Jetzt muss ich also die letzten fuenf Woche ohne auskommen.

Dafuer haben uns zwei Maedls - ?wieder aus Versehen?- einen BH Groesse 80B dagelassen, als sie die Tage abgehauen sind. Hmm naja passt mir nicht ganz und ist nicht wirklich mein Stil, weder neustaedtisch noch berndsch. Diesen Quasiklamottentausch mach ich nicht mit! Der BH liegt jetzt in der Ecke des Dorms und sucht nen neuen Besitzer. Ich schau mich wohl erst mal nach ner neuen Jacke um.

bis denne

der BERND

P.S.: Morgen fliegen wir nach Santiago. Meine kurze Zusammenfassung Neuseelands: schoenes Land, aber doch ein bissl ueberbewertet - liegt eben von Deutschland aus nicht gerade um die Ecke, Punkte: 8 von 10

P.S.: Was ich in drei Jahren nicht in Deutschland geschafft habe, ging hier dann endlich. Habe hier einen guten Freund aus Bundzeiten mal wieder getroffen, der hier zur Zeit ein Praktikum macht. Gruesse an Daniel!

Aber wir gehen unsagbar weit. (Tomte)