Archiv für Dezember 2006


why does my heart feel so bad?

Samstag, 9. Dezember 2006, 4:31. Tag 237 der Reise.

Moby verfolgt mich schon ne ganz Zeit hier. Ueberall wird er gespielt. In Auckland in einem Buchladen, im Hostel in Port Madryn. Ueberall wird aber nur das Album Play gespielt - vielleicht das Beste.

Bis denne

Hab heute jemanden zu hause versprochen ein wenig mehr zu “denken” - hoffe es klappt!

auf den Hund gekommen

Samstag, 2. Dezember 2006, 2:32. Tag 230 der Reise.

In den letzten sieben Monaten hatten wir es schon mit ner ganzen Menge Tiere zu tun gehabt, von Maeusen ueber Echidnas bis zu Riesenlobstern war ne ganze Menge dabei, neben den Kanguruhs in Australien natuerlich. Im Hostel hier,gibts neben einem Meerschweinchen auch nen besonders streichelbeduerftigen Kater.

Heute hatten wir kurzzeitig eine besonders treue Seele an unserer Seite. Ueberall hier gibt es ja herrenlose Hunde und bei unserem kurzem Seespaziergang naehrte sich eine etwas ledierte Huendin und folgte uns fortan. Erst noch ein bissl am Strand und dann durch die Strassen.

Irgendwie dachte sie wohl, sie hat ein neues Rudel gefunden und lief mal vor und dann hinter uns. Nach ein paar Minuten gewoehnten wir uns an die Begleiterin und suchten vergeblich einen Wanderweg auf einen nahen Berg.

IMG_5192Nach und nach kamen wir in die Stadtbereiche, wo sich mehrere Hunde rumtrieben und auch ein paar als Hausbewacher gehalten wurden. Unserer namenslosen Begleiterin, erst froehlich mit dem Schwanz wedelnd, wurde nach und nach ruhiger und gesellte sich naeher an uns ran - Sie hatte Angst. Nur irgendwie konnten wir ihr nicht den Schutz den bieten, den ein Rudel eigentlich bieten sollte. Aus einer Ausfahrt schoss ein angeketter Hund hervor (Die Kette war nur am Hals fest gemacht!) und vertrieb sie mit lautem Gebell. Bis ueber die naechste Strassenkreuzung kam sie gleich gar nicht, da dort gleich mehrere Hunde sich auf der Strasse positioniert hatten. Sie zog den Schwanz ein, schaute uns noch mal kurz mit traurigen Augen und zog von dannen. Sie tat uns schon sehr leid, nur aendern konnten wir eigentlich nix.

der BERND

Fleischesgelueste

Samstag, 2. Dezember 2006, 2:05. Tag 230 der Reise.

Wenn man an Argentinien denkt, denkt man doch gleich an Rindfleisch - schoene grosse Steaks. Lecker!

Bis jetzt gab es jeden Tag mindestens einmal einen solchen Genuss. Entweder in der Kneipe oder im Hostel selbst zubereitet. Im Restaurant war es bei mir eigentlich immer perfekt: schoen gross und leicht blutig in der Mitte.

Nur das Selbstzubereiten klappt noch nicht ganz bei den groesseren Exemplaren. Hat jemand die perfekte Zubreitungsmethode parat? Klar ist nur kurz scharf anbraten, dann aber in den Backofen fuer ein paar Minuten oder was denkt ihr?

Wir haben ja noch ein paar Tage Zeit und das Fleisch gibts ueberall recht guenstig, ansonsten gehts eben wieder in die Kneipe.
BERND

Wer-ke-hu-e

Samstag, 2. Dezember 2006, 2:02. Tag 230 der Reise.

Dirk hat es zwar schon erwaehnt, aber ich will auch nochmal meinen Senf dazugeben. :o)

An unserem letzten kompletten Tag in Chile sind Dirk und ich in den Nationalpark Huerquehue (sprich “Wer-ke-hu-e”) gefahren. Mit dem Bus ging es zum Eingang des Nationalparks, wo Chilenen ein bisschen weniger Eintrittsgeld bezahlen, als alle anderen. Das fand ich seltsam. Naja, von da aus sind wir dann zu Fuss durch einen tollen Wald zu einer Reihe von Seen gewandert. Drei Stunden haben wir gebraucht - es ging (fast) nur bergauf.

IMG_5115

Oben endlich angekommen, gab es erstmal das wohlverdiente Mittagessen. Von links auf dem Weg, gesellte sich prompt ein Hund der suessen kleinen Sorte dazu. Ich: “Dirk, links!”. Ich wusste ja nicht, was ich damit anrichte! Dirk schrak auf und suchte nach einer Spinne oder aehnlichem waldheimischen Ungeziefer. ;-) Er meinte dann, ich solle so etwas nicht sagen, wenn da nichts ekliges oder gefaehrliches waere. Dem Hund sind wir jedenfalls an dem Tag an den unterschiedlichsten Stellen wieder begegnet - ueberall versuchte er mit seinem treuen Blick ein paar Happen zu erbetteln.

Da man sich nach viel Bewegung und mit vollem Magen leicht ueberanstrengt ;-) haben wir es uns dann erstmal auf einem grossen runden Stein am Rande eines der Seen gemuetlich gemacht. Es dauerte nicht lange und wir beide schliefen in der frischen Luft und waermenden Sonne.

Kaum wieder wach, raschelt es neben uns im Gebuesch und hervor kommt - nein, (leider?!) kein chilenischer Puma - ein verschwitzter Oestereicher: einer unserer beiden Zimmergenossen im Hostel. Der darauf folgende Dialog verlief ungefaehr so:

Wir: “Hey, wo kommst Du denn her, Du warst doch heute morgen gar nicht mit im Bus?!”
Oesi: “Nein, ich bin mit dem vierzehndreissiger gekommen.”
Wir: “Aber das war doch erst vor einer Stunde?!!!”
Oesi: “Ja. Der Parkwaechter wollte mich eigentlich gar nicht erst rein lassen - meinte es waere zu spaet um noch hoch zu gehen. Aber der kennt uns Oesis nicht, ich bin einfach gerannt :o)”

Woah, wie krass sind die Oesis denn?! Hat der echt die 500m Hoehenunterschied (plus manchmal wieder ab und dann wieder auf) im Rennen zurueckgelegt!

Er jedenfalls sprang kurz in den einkalten See, machte fix ein paar Fotos und schwupps, war er wieder unterwegs, weiter zu den anderen Seen. Auf dem Abstieg hat er uns dann auch joggenderweise ueberholt. “Ich kann irgendwie nicht langsam laufen.”

Den naechsten Tag haben die beiden Oesis den Vulkan erklommen. Ich wette sie waren die ersten!

Als wir aufbrachen, entrang mir ein leicht entsetztes “¡¡Huaehae!!” (nicht zu verwechseln mit dem Namen des Nationalparks). Danach ein “Dirk, das ist das Geraeusch, was ich mache, wenn ich eine Spinne sehe.”. Da war echt zwei Meter neben unserem Schlafplatz eine sowas von fette und eklige Vogelspinne! Diese machte sich ganz langsam (das wirkte unheimlich ueberlegen!) aus dem Staub. Etwas traurig, dass wir kein gutes Foto hinbekommen haben, machten wir uns wieder auf dem Heimweg. Kurz vor dem Parkeingang, mitten auf der Strasse, fanden wir die zweite Vogelspinne. Oder… Oder sie uns?

Und ich nahm mir meine Zeit, um Z-e-n-i-t zu buchstabieren. (Tomte)