Slim Shady bei Mount Cook

Dienstag, 24. Oktober 2006, 6:28. Tag 191 der Reise.
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Nun wie gesagt sind Wicked-Camper nach einem Thema bemalt, bzw. lackiert. Wir haben nun das “Glueck” fuer die naechsten Wochen einen Slim Shady, also einen Eminem-Wicked unser eigenen nennen zu koennen. Aber es haette schlimmer kommen koennen, es gibt da echt schlimme Themen! Ob Wicked damit klar kommt, wenn wir uns selbst mit Spraydosen dranmachen und einen 240days-Camper entwerfen? ;-)Neuseeland ist recht kompakt. Kaum hat man die Kueste aus den Augen verloren, sind auch schon die Alpen in Sichtweite. Sowas sind wir ja nun gar nicht gewoehnt und haben schon nach kurzer Zeit ein Drittel der Suedinsel abgehandelt. Wenn das so weiter geht, sind wir hier in einer Woche durch! Wenn nicht immer so viel Wind waere (heute nicht, heute regnet es), koennte man bestimmt auch mal ein bisschen mehr wandern. Aber eine einheimische Supermarktkassiererin hat uns versichert, dass das Wetter momentan ungewoehnlich unfreundlich ist.

Die letzten Tage sind wir durch jede Menge trockenes Land in Richtung Alpen und zurueck an die Kueste gefahren. Momentan sind wir in Dunedin. Warum ist das Land so trocken und gleichzeitig gibt es jede Menge irre grosser Seen? Regnet sich das ganze Wasser in den kalten Bergen ab und laeuft dann schnurstracks herunter in einen See, ohne vorher an einem Baum vorbeizukommen? Wir hatten jedenfalls trotzdem die letzten Tage immer eine schoene Aussicht beim Fruehstuecken :-) Erschreckenderweise haut uns das alles nicht mehr so richtig vom Hocker. Die Ebenen sehen aus wie australische Steppe und die Berge wie… ja halt wie die Alpen.

Bei Mount Cook, dem hoechsten Berg “Australasiens”, sind wir allerdings Zeugen einiger kleiner Lawinen geworden. Erst klingt es so, als naeherte sich ein Flugzeug und dann - dann kommt aber keins. Wenn man Glueck hat, sieht man dann irgendwo in der Ferne ein paar Kubikmeter Schnee herunterfallen.

Bis jetzt konnten wir es gut vermeiden selbst irgendwo herunterzufallen, wo wir uns doch im Bungee-Skydive-Adrenalin-Land befinden. Davon jedenfalls wollen uns die herumliegenden Broschueren ueberzeugen. Da versuchen wir doch lieber, heute abend ein paar Pinguine zu Gesicht zu bekommen. Drueckt uns die Daumen! :)

der weg nach hobbitland!

Donnerstag, 19. Oktober 2006, 11:57. Tag 186 der Reise.

Fast zwei Tage waren wir auf den Beinen eh wir in Christchruch ankamen.

Der Flug von Perth nach Syndey ging nachts 00:15 Uhr am Dienstag los, also kaum eine Chance vorher zu schlafen. Da wir auch schon um 10 Uhr aus dem Dorm raus mussten, konnten wir nicht ausschlafen. Der Flug war dann ganz ok - aber mehr als ne Stunde Doesen war nicht drin. Essen, Trinken und das Boardunterhaltungsprogramm (IFE) liessen keine Zeit dafuer. In Sydney mussten wir das Terminal wechseln und die letzten australischen Dollar ausgeben - fuer eine Tafel Milka Triolade und ein paar Chips. Auch auf dem naechsten Flug gabs wieder Essen und Trinken und so auch kaum Zeit zum Schlafen.

Die Begruessung in Neuseeland war schon etwas anders als gedacht. Zwar braucht man als normaler Tourist kein Visum wie in Australien, dafuer checken die aber gleich bei der Ankuft dein Abflugticket, nicht das man sich zu lange im Hobbitland aufhaelt!

Vor der Zollkontrolle wird man aber noch mal ausgehorcht. Die nette Beamtin, die sich mit dir ueber deine Reise unterhaelt, fragt immer wieder versteckt was man nun hier will und machen wird. Irgendwie will sie wohl einen dazu bringen Ungereimtheiten zu erzaehlen - ach ja und deinen Pass will sie auch noch mal sehen, schreibt sich ganz nebenbei deine Passnummer auf und zeigt dann wo man sich wieder anstellen muss. Vielleicht sahen wir wegen unseren Augenringen auch etwas verdaechtig aus. Bevor man richtig ins Land gelassen wird, wird das gesamte Gepaeck durchleuchtet um Tier- und Pflanzenprodukte zu erkennen. Aber die Milka und die Chips gingen durch - sonst hatten wir auch nichts, ausser der Gitarre.
Also ab in die Stadt und das Hostel suchen. Zum Glueck liegt es genau in der City. Die haben wir auch noch erkundet und so gings dann recht spaet nach einem Sandwich von Subway endlich ins Bett - fuer zwoelf Stunden.

Gestern haben wir uns dann auch erst mal mit dem Lebensnotwendigen eingedeckt - einer Prepaidsimkarte fuers Handy, hier unsere Nummern:

Yaron: +64 211 501 871

Bernd: +64 211 501 882

Also Leute in der Heimat und ueberall, lasst die SMS und auch die Kommentare hier fliessen!

BERND

Christchurch

Donnerstag, 19. Oktober 2006, 11:20. Tag 186 der Reise.
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Nach nur zweieinhalb Stunden Flug von Sydney aus sind wir am Dienstagnachmittag in Christchurch, Neuseeland angekommen. Dann mussten wir erstmal jede Menge Schlaf nachholen. Bernd weint immernoch ein bisschen seinem Sydney hinterher - wurden wir doch hier mit ca. zwoelf Grad Tageshoechsttemperatur (verglichen mit ueber dreissig in Sydney) etwas unterkuehlt willkommen geheissen. Und dazu kam noch die Aussicht darauf, dass die Temperatur bei einem Wetterumschwung innerhalb von Stunden um bis zu zehn Grad fallen kann. Wir wollten uns schon Schals kaufen.Doch heute morgen kam die erloesende Erkenntnis: Eine solche Kaeltewelle hatte Neuseeland schon im Griff und verschwand heute im Laufe des Tages :) Heute Nachmittag hatten wir etwas mehr als zwanzig Grad und Sonnenschein!

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Christchurch ist nicht all zu gross (Bernd hat etwas von reichlich 300 Tsd Einwohnern gelesen), aber sehr schoen! Unser Hostel ist direkt im Zentrum, am Cathedral Square, der die namensgebende Kirche beheimatet. Auf dem grossen gemuetlichen Platz gibt es neben der Kirche immer wieder einen kleinen Kunst-/Schmuck-/Schnullimarkt, ein beliebtes grosses Schachspiel und rundherum Hotels, Kneipen und Internetcafes. Dazu gibt es noch ganz in der Naehe eine Fussgaengerzone, viele Cafes und Kneipen am Fluss und einen grossen, schoenen Park, den botanischen Garten. Also fuer die paar Tage, die wir hier sind, ist das richtig gut und man kann sich total wohl fuehlen :)Morgen mittag holen wir unseren Wicked-Camper ab. Wicked ist ein Campervermieter in Australien und Neuseeland. Das originelle dabei ist, dass jeder Wicked individuell lakiert/bemalt ist. So haben wir schon einen Black Sabbath-, Darth Vader-, Drei Engel Fuer Charly- und jede Menge andere Wickeds gesehen. Da wir gerade in der Naehe waren, haben wir heute schon mal vorbeigeschaut und einen - mein Herz schlaegt hoeher - TripleJ Wicked gesehen! Bloederweise sah er ein bisschen laediert aus, der wird wohl nicht bis morgen wieder fit sein. Ich bin ja mal gespannt, welchen wir bekommen werden!

Auch wenn es hier recht schoen ist, bin ich schon total gespannt, wie das Land aussieht. Vom Flieger aus, konnten wir schon sehen, dass die Westhaelfte der Suedinsel komplett aus hohen Bergen besteht. Die Osthaelfte dagegen, wo wir uns gerade herumtreiben, scheint sehr flach zu sein. Doch wie ist das in Richtung Berge zu fahren? So schoen wie von Muenchen aus gen Alpen? Ich freu mich schon :) Wir haben uns zwar immernoch keine Route ausgedacht, aber das wird sich schon finden. Wir wissen nur, dass wir in 14 Tagen mit der Faehre auf die Nordinsel uebersetzen wollen. Und bis dahin wird entdeckt! :)

Tschuess Australien!

Montag, 16. Oktober 2006, 23:33. Tag 183 der Reise.
Den Flug von Perth nach Sydney haben wir hinter uns - recht muede nach nur einer Stunde Doesen. In ein paar Minuten beginnt das Boarding nach Christchurch.Ein letzter Blick auf die Skyline von Sydney - die uns heute mit grauen Wolken verabschiedet.

War schoen hier - sehr schoen sogar! Bye bye, tschuess und CY!BERND

Ade Australien

Montag, 16. Oktober 2006, 12:37. Tag 183 der Reise.
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Der letzte Tag in Australien neigt sich nun langsam dem Ende zu und ich laufe die ganze Zeit mit Hackebeilchen und Nagelschere um Bernd herum, der dabei ist, hier (eigentlich in Sydney) Wurzeln zu schlagen. Perth hat sich als ziemlich langweilig herausgestellt, was wohl an unseren zu hohen Erwartungen liegt. Als wir vor einigen Wochen das erste Mal hier waren, kamen wir aus dem Outback und waren zugegebenermassen leicht zu beeindrucken. Schoen dagegen ist, vor allem im nun direkten Vergleich mit Sydney, dass hier alles sehr entspannt ablaeuft.

Unser Hostel wirkt wie eine Mischung aus einem billigen tuerkischen Hotel und einer Jugendherberge. Das birgt den Vorteil eines Swimming Pools :)

Heute Nacht, kurz nach Mitternacht, werden wir nach Sydney aufbrechen und von da aus gleich weiter nach Christchurch in Neuseeland fliegen. Hostel fuer die ersten drei Naechte und Camper fuer die folgenden drei Wochen sind schon gebucht, nur haben wir noch keinen Plan was uns erwartet. Also Herr der Ringe haben wir ja schon gesehen, aber unsere Karten vom Auenland leider zu Hause vergessen. :o)

Bis bald!

Bankangelegenheiten

Montag, 16. Oktober 2006, 10:33. Tag 183 der Reise.

Heute haben wir unsere Bankkonten aufgeloest. Bei Bernd war das einfach, der hatte nur noch zweidollarachtundachzig drauf - gut gehaushaltet! Ich hatte etwas mehr und wollte mein restliches Guthaben auf mein deutsches Bankkonto ueberweisen.

Also erstmal im Onlinebanking nach BIC/IBAN geschaut und …nix gefunden. Ok, Plan B sagt Gutschrift auf die VISA-Karte (bei der Autoversicherung ging das). Und dann brauchte ich natuerlich noch Plan C, da ja Plan A schon ausgefallen ist. Plan C sagt, das Geld zu Bernds Schwester ueberweisen, da wir ihre BIC/IBAN haben.

Natuerlich ging das mit der VISA nicht - wir sind ja auch bei der Commonwealth Bank, dem Gegenstueck zur Sparkasse. Nachdem ich dem wirklich freundlichen Bankangestellten die Daten zu Plan C gegeben hatte, fragt er nach der Postadresse des Empfaengers. Ich stuerze nun wieder zurueck zum Internetcafe und lass mir die Daten von Bernd geben. Voller Stolz zurueck bei der Bank stellt der wirklich freundliche Bankangestellte fest, dass er auch noch die genaue Bezeichnung der Bank und den Namen der Zweigstelle braucht. Zurueck zum Internet, und wieder zur Bank.

Der wirklich freundliche Bankangestellte ist gluecklich, gibt mir einen ellenlangen Ausdruck und macht ein kleines Kreuz vor ein leeres Feld, auf dem ich auch prompt, ebenfalls gluecklich, unterschreibe. Damit gehen wir zusammen zur Kasse. Die freundliche Bankangestellte dort stellt fest, dass sie diesen Betrag nicht ueberweisen kann. Rundungsfehler in Sachen Euro und so. Sie muss fuenf Cent mehr oder weniger ueberweisen. Okay, sage ich. Sie erhoeht den Ueberweisungsbetrag um vier Cent, bestaetigt die Ueberweisung und zahlt mir fuenf Cent aus. Hab ich da jetzt richtig aufgepasst? Weil ich mir vier Cent mehr ueberweise, bekomme ich fuenf Cent ausgezahlt? Ob das auch mit vier bzw. fuenf Dollar klappt? :) Das gilt es beim naechsten Mal herauszufinden - jetzt habe ich ja kein Konto mehr.

Das ist kein Urlaub, das ist eine Reise. (Tomte)