Nachdem wir auf unserem Weg nach Melbourne vor ein paar Wochen, Adelaide nur mit einer kurzen Stippvisite bedacht hatten, waren wir jetzt ein paar Tage länger da. Kangaroo Island haben wir ja ausgelassen und so hatten wir ein paar Tage über und unser Budget hatte auch noch etwas Luft.

Die Hostelsuche gestaltete sich mehr als schwierig, zwar liegen die meisten Herbergen direkt im Central Business District (CBD), der übrigens rundherum von einem Grüngürtel umgeben ist, aber entweder gab es keine adäquaten Parkmöglichkeiten, die Zimmer hatten keine Fenster oder das Hostel war dann eher ne Bruchbude. Eingekehrt sind wir dann auf einem Caravanpark gleich neben dem CBD. Das Stadtzentrum war in Reichweite, der Preis OK und alle glücklich.

In der Mall findet man wie fast überall einen Myer (das „australische Karstadt“), eine Menge anderer Geschäfte und viele Kneipen. Die zwei großen Unis South Australias liegen auch gleich mit ihren alten Gebäuden in der Stadt und so sind immer viele junge Leute präsent, von den ganzen schuluniformtragenden Teenis mal abgesehen.

Aber auch für den Verkehrsingenieur unter euch könnte die Stadt sehr interessant sein. Neben den üblichen Zügen und Bussen bietet die Stadt eine Straßenbahnlinie an den Strand (mit neuen dresdenähnlichen Straßenbahnen) und eine so genannte O-Bahn. Eine Betonschienenkonstruktion für spezielle Busse, die in einen Vorort führt. Flugzeuge fliegen auch immer mal über die Stadt, wenn auch meistens nur Boeing 737.

Für die Architekten und Fotografen unter euch gibt’s hier natürlich auch wieder viele Wolkenkratzer neben alten Gebäuden (so aus dem späten 19. Jahrhundert), für Biologen gibt’s nen Zoo und einen Botanischen Garten, für die … und zu guter Letzt für die Winzer das Barossa Valley ganz in der Nähe.

Dort waren wir auch zwei Tage und haben köstlichen vergorenen Traubensaft probiert und gekauft. Unsere Verschneidekünste haben wir aber nicht gebraucht – zum Glück!

Auf dem Weg zur Ostküste sind wir nicht weiter an der Küste entlang, sondern durchs „Kleine Outback“ über Broken Hill, damit Madeleine und Mario auch noch ein wenig Gefühl dafür bekommen, wie es ist mehrere Tage am Stück geradeaus durch Nichts zu fahren. Wie immer war das Sternenzelt beeindruckend, auch wenn der Mond zu hell war und vielleicht auch unser Lagerfeuer. Tierische Verwandtschaft haben wir in Form zweier meckernder Zicklein getroffen. Diese hielten unseren Campervan für ihre Mutter, folgten uns mehrere Meter und wollten uns gar nicht mehr weglassen. Wie sich kurz danach rausstellte waren sie von einem Bauernhof entlaufen, meilenweit weg von zu hause. Yaron hat dem Bauern dann noch geholfen sie einzufangen.

Kurz vor Canberra mussten wir mit Horst noch mal in die Werkstatt und das Auspuffendrohr wechseln. Alles halb so schlimm!

Jetzt schauen wir uns erst mal die australische Hauptstadt an, auf der Todoliste stehen das Parlament, mindestens ein zweites Museum und der Canberra Deep Space Communication Complex (eine der weltweit drei Kommunikationseinrichtungen der NASA)- wir müssen uns mal wieder etwas bilden!

Bis die Tage

Der BERND

P.S.: Halb Australien trauert um Steve Irwin – den Croc Hunter – nur komisch, dass ihn bis jetzt kaum einer hier kannte!