Staatsbesuch
Voller Staunen blicken wir noch immer auf die Stromatolithen zurück, als wir letzte Woche Dienstag die Hutt River Province betreten. Dort hat sich ein Bauer in den 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts aus wirtschaftlicher Not von Australien losgesagt, damit seinen eigenen Staat gegründet und das Ganze ist auch noch rechtens. Zumindest beruft er sich auf ein steinaltes Gesetz und bis jetzt hat noch kein Gericht gegen ihn entschieden. Offiziell wird das Land von keinem anderen anerkannt, hat aber neuerdings zwei Diplomaten an die Elfenbeinküste entdandt.
Sich selbst nennt er jetzt Prinz, hat auf seinen 75 Quadratkilometern eine eigene Post, irgendwo auch eine Armee und begrüßt seine Gäste selbst. Uns hat seine Majestät höchst persönlich einen Visastempel in den Pass gesetzt und durchs Museum geführt.
Im Großen und Ganzen wirkt das Projekt Hutt River mittlerweile etwas verschlafen, die Häuser sind heruntergekommen, Gäste scheinen auch kaum da zu sein und im Souvenirshop verstaubt der Schnickschnack. Sehenswert war auf jeden Fall die Kirche. Mit je einem Thron für den Prinzen und seine Frau und einer Menge kitschiger, christlicher Bilder an der Wand.
Gen Ende unseres Besuchs war der Staatschef dann doch irgendwohin verschwunden und im Hintergrund hörte man nur noch das Dieselagregat surren (Strom und Wasser bekommt er nämlich nicht aus Australien!), während wir uns wieder auf den Weg machten.
Wieder ein Land auf unserer Weltreise hinter uns gelassen!
der BERND