Ade Bali… (neue Bilder!)
Morgen um die Zeit sitzen wir schon im Flieger und dann war’s das mit Bli. Das ist aber auch gar nicht weiter schlimm. (Werde mich jetzt nochmal ein bisschen drueber auslassen, aber am Ende gibts noch was schoenes, also unbedingt weiterlesen! Oder den Mittelteil ueberspringen ;o) )
Bali ist Rotz. Erstmal meine personlichen Gruende: Kameraobjektiv ausgefallen (ok, das war schon in Singapur, aber es koennte ja jetzt mal wieder funktionieren), Laptop spinnt, Handyakku spinnt, eine Mittelohrentzuendung bekommen, obwohl ich fuer sowas erwiesenermassen gar nicht anfaellig bin.
Die eher objektiven Gruende sind: Bali fehlen die Touristen. Die Hotels sind nur zu einem Bruchteil belegt, die Gaststaetten leer (woher soll man da wissen wo es schmeckt?) und das Nachtleben ist zumindest nicht in Kuta, obwohl es hier angeblich brummt wie am Ballermann. Bloede Bombenleger haben’s mal wieder voll verrissen. Diese Flaute hat zur Folge, dass hier auf einen Touri gefuehlte fuenfzehn Taxis kommen. Man wird im Viertelminutentakt angehupt, angesprochen und manchmal auch angetippt bis angefasst. Sich unterwegs unterhalten ist unmoeglich, da man staendig den Faden verliert. Das macht einen WAHNSINNIG!!! Aber angefasst werden ist das schlimmste. Die Aufdringlichkeit fuehrt so weit, dass ich vorhin einen Taxifahrer, der mich am Arm festgehalten hat, angebruellt habe. Er fand’s lustig und hat mit einem Kollegen darueber gelacht.
Nun war bisher zu vermuten, dass es ja kein Wunder ist, wenn man am Ballermann von Bali bedraengt wird - wie auch auf Mallorca wird der Rest sicher traumhaft, malerisch und einfach toll sein :) Klares Jain. Das Gute hebe ich mir fuer den Schluss auf, also: die ganze Insel ist eine einzige heruntergekommene Touri-Stadt. Ok, fuer die Armut koennen die Leute nix! Das von Reisefuehrern und Fernsehsendungen gezeichnete Bild ist aber absolut falsch. Wir sind heute ueber kleine und kleinste Strassen gefahren. Nirgendwo war eine Ortsgrenze auszumachen, nicht ein Mal in den vlt. zweihundert Kilometern, die wir heute zurueckgelegt haben. Und jedes Haus (soll heissen mehr als neun von zehn) war ein Shop! In den Zentren sind es Designerlaeden mit Imitaten, etwas ausserhalb sind es Kitschlaeden. Wir haben zig Schnitzereilaeden, Bildhauerlaeden, Tuecherlaeden, Strohhut-Armreifen-Halskettenlaeden gesehen. Daneben Sonnenbrillen, Flipflops, Armbanduhren, usw. Rotz, Schnulli, Mist. Was das Touriherz begehrt. Auf verdammten zweihundert Strassenkilometern mitten durch Bali!!! Unglaublich. Dazu kommen Sachen wie die vollkommene Kommerzialisierung aller alter und grosser Tempel, Aussichtspunkte und wasweissich. Kassieren ueberall. Polizeikontrollen auf Strassen dienen auch nur dazu Schutzgeld einzufordern. Ich muss hier weg.
Achso, fuer mich irgendwie wichtig: der Kaffee ist zum Ko****.
Puh, das musste mal raus. Und jetzt das Schoene :)
Wir waren ja heute endlich mal im Hinterland. Und da gibt es echt auch schoene Ecken. Zuerst ging es zu einem eintausend Jahre alten Tempel. Nicht sehr berauschend, alte Steine anzugucken, aber besser als Billigsonnenbrillen. Danach aber kam eine 1a Unterhaltung: der Monkey-Forrest! Wahnsinnig lustige kleine Biester :o) Sehen supersuess aus, man moechte die kleinsten am liebsten sofort mitnehmen. Aber wenn sie das Geraeusch des Abreissens einer Banane von der Staude hoeren, werden sie gierig. Alles wird fallengelassen und das Opfer - durch die knallgelbe Frucht markiert - braucht an ein Entkommen nicht mehr zu denken. Was nicht heissen soll, dass dem freundlich geneigten Fuetterer nach Leben oder Gesundheit getrachtet wird. Die zarten kleinen Fingerchen tun niemandem weh und wenn man die Banane nicht absolut unguenstig festhaelt, wird man auch nicht gebissen ;-) Ganz ehrlich: es passiert nix, aber die Zaehne und ein kleines Fauchen machen, dass man etwas vorsichtiger ist. Mitnehmen war dann doch nicht moeglich, aber wir hatten beim Fuettern tierischen Spass :o) - wurden beklettert, haben Haendchen-Geben eingeuebt und uns mit den Kleinsten verbruedert, da die Grossen denen immer alles wegnehmen.
Danach waren wir beim Berg irgendwas, direkt am See, der genauso heisst. Namen sind Schall und Rauch. Aber der Ausblick war fantastisch! Laedt auch direkt zum Wandern ein (nun ja unser Fahrer meinte: insecure, don’t go). Auf dem Rueckweg hat er uns ein Restaurant mit tollem Ausblick vorgeschlagen. Vor Ort waren wir gleich begeistert. Ein Restaurant mit weitem Blick ueber Reisterassen und Kokosnusspalmen. Ein kleiner Schildkroetenbassin und ein grosser Pool fuer die Gaeste waren auch dabei. Die Tische fanden sich im hohen ersten Stock unter einem Strohdach. Zwei der Seitenwaende waren komplett verglast, die anderen waren nicht da. Mittagessen im Freien mit Rundumausblick und Pool! Erstklassig :)
Zu guterletzt waren wir noch am vielleicht schoensten Fleckchen des Suedens - rund um den Tempel Tanah Lot. Die (anderen) Touris mal weggedacht: echt toll! Er liegt direkt am Meer, die Wellen schlagen gegen den Fels, auf dem der Tempel thront. Super Sonnenuntergang am Meereshorizont (ok, da waren wir schon wieder am Strand von Kuta, aber bei Tanah Lot soll er mindestens genau so gut sein :) )
Und wer uns das alles nicht glaubt, der schaue sich doch die neu hinzugefuegten Bali-Bilder an!
Weitere wirklich schoene Dinge an Bali sind die super Wellen; nicht zu hoch, nicht zu klein, die perfekten Wellen (sorry could not resist ;-) ). Alles was ich bisher gegessen habe, hat mindestens gut geschmeckt (Kaffee zaehlt jetzt mal nicht). Das Wetter ist bis auf die Luftfeuchte immer toll. Viel Sonne, immer mal ne kleine Wolke, oft ein leichter Wind, selten Regen. Einfach Urlaubswetter. Und die Preise sind, wenn man etwas sucht, auch niedrig. Ca. 50% des deutschen Preisniveaus. Ausnahmen wie zB. Internet fuer 50ct/Stunde machen zusaetzlichen Spass. :)
Ich hoffe ich habe Bali etwas entmystifiziert - zu hohe Erwartungen sind ja auch doof - und hab niemanden gelangweilt. Bis fruehstens Freitag, dann aus Sydney, gruessen Euch ganz doll
Yaron und Berndi